Die barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums und der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Dennoch sind Menschen insbesondere mit Sehbeeinträchtigung nach wie vor mit Barrieren konfrontiert. Zur Wiedereröffnung der Gießener Beratungsstelle des Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) fand in der Innenstadt der Informationstag unter dem Motto »Sicher im Verkehr - blinde und sehbehinderte Menschen im öffentlichen Raum« statt.
Wege werden zum Hindernislauf
Täglich wird für blinde und sehbehinderte Menschen so mancher Weg zum reinsten Hindernislauf. Hinzu kommt, dass viele dieser Barrieren ein erhebliches Verletzungsrisiko für sehbeeinträchtigte Menschen darstellen. Einen Einblick, wie blinden und sehbehinderten Menschen eine sichere Teilhabe im öffentlichen Raum ermöglicht werden kann, gab die örtliche Beratungsstelle des BSBH beim Aktions- und Informationstag zwischen Marktplatz und Kirchenplatz.
Vorgestellt wurden Hilfsmittel, die sehbeeinträchtigten Menschen eine Orientierung und Mobilität im Straßenverkehr ermöglichen. Außerdem hatten Interessierte Gelegenheit, Hilfsmittel unter Anleitung auszuprobieren. Betroffene und Angehörige konnten sich außerdem über Angebote informieren, die in den neuen Räumlichkeiten der Beratungsstelle vorbereitet sind. Abgerundet wurde der Aktionstag mit der Möglichkeit, selbst einmal unter einer »Dunkelbrille« die Welt aus Sicht einer blinden Person zu erfahren.
Beratung jetzt in der Rödgener Straße
Die Beratungsstelle ist nun in der Rödgener Straße 76 in Gießen ansässig. Ein Kontakt ist auch telefonisch unter 0641 98438484 möglich. Ansprechpartnerin vor Ort ist Kerstin Germann unter k.germann@blickpunkt-auge.de.
Der BSBH ist eine gemeinnützige Organisation mit rund 1.700 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen aller blinden und sehbehinderten Menschen in Hessen. Im Rahmen eines Beratungsangebots bietet die Selbsthilfeorganisation von Sehbehinderung oder Blindheit betroffenen oder bedrohten Menschen und deren Angehörigen Rat und Hilfe in allen mit Augenerkrankung, Sehbehinderung und Blindheit verbundenen Fragen an und unterstützt bei der Beschaffung von Hilfsmitteln sowie bei der beruflichen Integration der Betroffenen. Die Vision lautet: trotz Sehverlusts selbstständig bleiben.
