11. Oktober 2022, 13:00 Uhr

Gießen

Ölgemälde findet Platz im Museum

In Gießen findet das Heinrich-Schütz-Fest zu Ehren des Komponisten und Musikers statt, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 350. Mal jährt.
11. Oktober 2022, 13:00 Uhr
Norbert Kissel (l.) übergibt im Schütz-Haus das von ihm angefertigte Ölgemälde von Heinrich Schütz an Museumsleiter Dr. Maik Richter. Foto: Berger

Heinrich Schütz lebte von 1685 bis 1672 und wurde von seinen Zeitgenossen als »Vater der modernen Musik« bezeichnet. Er gilt als einer der herausragendsten Musiker des Frühbarock.

Eine Delegation besuchte im Rahmen des Festes das Wohnhaus des Komponisten in Weißenfels. Pfarrer Dr. Gabriel Brand und Dekanatskantorin Cordula Scobel hatten die Fahrt nach Sachsen-Anhalt organisiert und auch ein Geschenk für das Museum mitgebracht: ein Ölgemälde, das Kirchenmusiker Norbert Kissel exklusiv für diesen Anlass angefertigt hatte.

Bild zeigt Schütz auf dessen Höhepunkt

Das Gemälde zeigt Schütz im Alter von 42 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Als Leiter der kurfürstlichen Staatskapelle von Sachsen in Dresden hatte der Künstler damals eines der höchsten musikalischen Ämter im deutschen Sprachraum inne. In Weißenfels verbrachte Schütz seine Kindheit, hier wurde er auch vom kunstsinnigen Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel als Hochbegabung entdeckt und gefördert, und hier beschloss Schütz als hochbetagter Greis seinen Lebensabend.

Das Bild stellt die Rekonstruktion eines als verschollen angenommenen Gemäldes dar, das die Vorlage für einen erst vor wenigen Jahren entdeckten Kupferstich aus dem Jahr 1627 gewesen sein könnte. Schütz ist dort in der festlichen Hoftracht der damaligen Zeit dargestellt und betont damit die andere Seite des Schaffens des Komponisten, dessen weltliche Werke nahezu komplett verschollen sind. Musikwissenschaftler Dr. Maik Richter,, ausgewiesener Schützexperte und Leiter des Schütz-Hauses, war denn auch über das Gemälde höchst erfreut. Es soll im Museum einen Ehrenplatz erhalten, ist es doch die einzige Darstellung des Komponisten in dieser Art.

Vorhaben entsprang aus gemeinsamer Idee

Ein Überraschungsgeschenk indes war das Gemälde nicht: Richter und Kissel pflegen seit Längerem einen regen Austausch, aus dem sich die Idee für das Vorhaben ergeben hatte. Kissel ist Leiter des staatlichen Schulamtes in Gießen und Organist der Michaeliskirche in Wieseck. Er widmet sich in seiner knappen Freizeit gerne der Malerei alter Meister und hat sich auf diesem Gebiet wahrlich auch zu einem Meister seines Fachs entwickelt. Richter bedankte sich bei der Gruppe aus Fachleuten und Musikliebhabern mit einer höchst interessanten und informativen Führung durch das medienpädagogisch beispielhaft gestaltete Schütz-Haus.

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