06. August 2022, 13:00 Uhr

Lich

Landkreis würdigt Ehrenamtliche im Kloster

Mit einer Feierstunde für das Ehrenamt hat der Landkreis Gießen im Kloster Arnsburg das langjährige und kontinuierliche Engagement vieler Ehrenamtlicher gewürdigt.
06. August 2022, 13:00 Uhr
Bei der Feierstunde für das Ehrenamt verteilten Landrätin Anita Schneider (oben, 2.v.r.), Reiskirchens Bürgermeister Dietmar Kromm (unten, 3.v.l.) und Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert (unten, 1.v.l.) Sonnenblumen an die Ehrenamtlichen. Foto: Landkreis

Sie alle haben neben ihrer Leidenschaft für das Ehrenamt eines gemeinsam: Sie erfüllen die Kriterien und genießen dadurch die Vorteile der Ehrenamts-Card. Normalerweise hat der Landkreis die sogenannten E-Cards im Winter feierlich überreicht, doch Corona machte dieser Tradition einen Strich durch die Rechnung. So fand die Feierstunde in diesem Jahr im Sommer statt. Die Anerkennung der ehrenamtlichen Leistungen ist gleich geblieben, nur statt Rosen gab es entsprechend der anderen Jahreszeit Sonnenblumen.

Engagement Ehrenamtlicher ohne Pause

»Das Kloster Arnsburg ist ein passender Austragungsort für unsere Veranstaltung«, sagte Landrätin Anita Schneider. »Denn diesen Ort hat das Ehrenamt geschaffen - durch jahrelange Sanierung des mittelalterlichen Klosters. Auch die anwesenden Ehrenamtlichen haben mit ihrem Einsatz wieder Enormes geleistet. Unsere jährliche Feierstunde musste wegen der Corona-Pandemie pausieren. Ihr Engagement hat dagegen keine Pause eingelegt. Sie mussten Herausforderungen meistern und sich neue Wege überlegen.«

Der Landkreis Gießen habe Vereine dafür symbolisch mit finanziellen Hilfen aus den Einnahmen von Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen unterstützt. Um insbesondere die Zukunft des Ehrenamts im Landkreis zu fördern, sei der Jugend-Engagement-Preis ausgeschrieben worden.

Im Namen des Kreisausschusses und der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen - vertreten durch Dietmar Kromm aus Reiskirchen und Dr. Julien Neubert aus Lich - sprach die Landrätin ihren Dank und Respekt für das Engagement aus: »Ihr Ehrenamt bringt den Menschen eine Herzlichkeit entgegen, wie sie der Staat nie leisten könnte. Diese Hilfsbereitschaft auf lokaler Ebene spüren wir gerade auch wieder vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.« Die große Resonanz auf die Wohnraumbörse des Landkreises Gießen zur Aufnahme von Geflüchteten sei ein Zeichen von Willkommenskultur und beeindruckender Solidarität.

Projekt bietet Bühne für ukrainische Profis

Torsten Denker, Leiter der Volkshochschule des Landkreises Gießen und Moderator der Veranstaltung, interviewte den Künstler Sven Görtz zu dem Projekt »Friedensmusik«. Der Singer-Songwriter hat das Projekt gemeinsam mit der aus der Ukraine stammenden Künstlerin Vitalina Pucci ins Leben gerufen: Es gehe darum, ukrainischen Geflüchteten, die in ihrer Heimat professionell Konzerte gespielt haben, auch in Deutschland eine Bühne zu geben, damit sie ihrer Leidenschaft nachgehen und ihren Beruf ausüben könnten. Die Vielfalt reiche dabei von einer zwölfjährigen angehenden Sängerin bis zu einer 82-jährigen Konzertpianistin.

Auch die Feierstunde für das Ehrenamt wurde musikalisch durch das Projekt »Friedensmusik« begleitet: Komponistin und Pianistin Diana Skoropad, ihr Sohn und Saxofonist Daniil Pereplesnin sowie ihre Schwester und Sängerin Yana Tarasenko sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Eigentlich arbeiten die beiden Frauen am Musikkolleg in Charkiw. Der Sohn hätte in diesem Sommer seine Ausbildung dort begonnen. Nun wohnen sie in Wettenberg, lernen Deutsch an der Kreisvolkshochschule und freuen sich über jedes Publikum.

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