04. Dezember 2021, 22:55 Uhr

Biedenkopf

Landgrafenschloss als Geopunkt ausgezeichnet

Das Schloss Biedenkopf ist vom nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus als Geopunkt ausgezeichnet worden. Es ist damit der 36. Geopunkt im Geopark.
04. Dezember 2021, 22:55 Uhr
Dr. Markus Morr (Kreisverwaltung), Jan Bosch (Geopark), Jörg Wegerhoff (Lahn-Dill-Bergland), Michael Volkwein (Geopark), Kreisbeigeordneter Volker Drothler, Dr. Andreas W. Vetter (Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf) sowie der Kreismuseumsbeauftragte Gerald Bamberger (v.l.) stellen den neuen Geopunkt am Schloss Biedenkopf vor. Foto: Jan Bosch/Geopark

Jan Bosch und Michael Volkwein von der Geopark-Geschäftsstelle freuen sich über die Aufnahme des Schlosses mitsamt dem Museum in das Geopark-Netzwerk: »Nach der Geothermalbohrung in Bad Endbach, welche mit 952 Metern die tiefste Stelle im Geopark markiert, ist das Hinterlandmuseum unser zweiter Geopunkt im Landkreis. Das alles verbindende Thema im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus sind die Rohstoffe, von ihrer Entstehung über die Gewinnung bis zur Verarbeitung. Daher passt das Hinterlandmuseum mit seiner Ausstellung zur regionalen Industriekultur thematisch perfekt ins Netzwerk des Geoparks.«

Industrielle Entwicklung im Fokus

»Der Geopark stellt ein wichtiges überregionales Netzwerk dar und wir sind froh darüber, ein Teil dieses Netzwerks zu werden. Es gibt für uns vielfältige Überschneidungsbereiche zur Geologie. Diese war ein wichtiger Baustein zur industriellen Entwicklung in der Region«, betonte Kreisbeigeordneter Volker Drothler in Vertretung von Landrätin Kirsten Fründt. Er bedankte sich bei den Vertretern des Geoparks und dem Hinterlandmuseum für die gute Zusammenarbeit. Zudem dankte er der Stadt Biedenkopf dafür, dass der Bauhof der Stadt beim Aufstellen der Gabione geholfen hat.

Museum und Route ergänzen sich

»Während die Informationstafel auf der Gabione wichtige Informationen zur Geologie bereithält, können Interessierte im Museum die Zusammenhänge mit der Industrialisierung vor allem im Raum des Ankerpunktes der Route der Arbeits- und Industriekultur erleben. Diese Route und der Geopunkt ergänzen sich deswegen bestens«, verdeutlichte auch Museumsleiter Dr. Andreas W. Vetter.

Für Dr. Markus Morr (Leiter Fachdienst Kultur und Sport des Landkreises) steht der Vernetzungsaspekt im Vordergrund: »Sowohl für die Route der Arbeits- und Industriekultur Marburg-Biedenkopf als auch beim Geopark kommt es einerseits darauf an, im Rahmen der Vernetzung Angebote für Interessierte in einem größeren Raum bereithalten zu können, aber andererseits auch in einen Austausch mit anderen Partnern zu kommen. Im Idealfall profitieren alle davon.«

Gemeinsam weihten sie die Gabione (Steinkorb) mit dem für die Region typischen Gestein Grauwacke und einer Informationstafel ein. Grauwacken sind graue bis grüngraue Sandsteine mit einem hohen Anteil an Feldspat und Matrix. Der Begriff wird meist nur für Gesteine verwendet, die dem Paläozoikum entstammen oder noch älter sind, also aus einer Zeit zwischen mindestens 540 und 250 Millionen Jahre vor heute.

Hintergrund Geopunkte

Geopunkte sind aktiv betriebene Besuchereinrichtungen von geologischer, kultur- oder wirtschaftshistorischer Bedeutung im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus, die über eingeschränkte aber regelmäßige Öffnungszeiten sowie ein regelmäßiges Führungs- und Beratungsangebot verfügen. Um eine nachhaltige Zusammenarbeit im Geopark-Netzwerk sicherzustellen, wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Geopark-Geschäftsstelle und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf getroffen. Visuelle Kennzeichen der Geopunkte im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus sind die Informationsstellen, die aus einer Gabione (Steinkorb) mit dem für die Region typischen Gestein und einer Informationstafel bestehen.

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