13. Juli 2022, 13:00 Uhr

Lich

Kleines Bettenhausen feiert ganz groß

»Bettenhausen … weil’s schön is!« - das war auf der Rückseite der T-Shirts zu lesen, die die Verantwortlichen des Vereins »KultDorf« anlässlich der 1.250-Jahrfeier trugen.
13. Juli 2022, 13:00 Uhr
Vorne (v.l.) Wehrführer Jochen Müller mit Bürgermeister Dr. Julien Neubert und Staatssekretär Stefan Sauer mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde. Foto: Berger

Vereinsvorsitzender Stefan Müller begrüßte zu diesem Anlass den Staatssekretär Stefan Sauer. Sauer hatte gleich zwei Geschenke für den 500 Einwohner zählenden Licher Stadtteil mitgebracht. Neben der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde nahm Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert auch einen Förderbescheid über rund 71.000 Euro für den Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses entgegen.

Kultparty im Kuhstall

Drei Tage lang wurde in Bettenhausen gefeiert und endlich alles nachgeholt, was ursprünglich bereits im vergangenen Jahr stattfinden sollte. Mit einer Kultparty im ehemaligen Kuhstall von Bauer Eller ging es los, während am Samstag und Sonntag in den für den Verkehr gesperrten Straßen des kleinsten Licher Stadtteils - abgesehen von Kloster Arnsburg - gefeiert wurde.

Bettenhausen aus der Vogelperspektive

Zahlreiche Stände waren aufgebaut, Höfe wurden geöffnet. Zu sehen war eine Traktorenausstellung und ein Flohmarkt lud zum Bummel ein. Dazu lockten kulinarische Köstlichkeiten, und wen es nicht am Boden hielt, der konnte sich den Jubiläumsort bei einem Hubschrauberflug einmal aus der Vogelperspektive ansehen. Selbstverständlich gab es auch reichlich Musik.

Der Gast aus Wiesbaden blickte angesichts der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde nicht nur auf die erste urkundliche Erwähnung Bettenhausens 771 im Lorscher Codex zurück, sondern verwies auch auf weitere Jubiläen: 175 Jahre Gesangverein Eintracht und 50 Jahre Eingemeindung zu Lich. »Mit der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde würdigt die hessische Landesregierung die von den Einwohnerinnen und Einwohnern zum Wohl des Gemeinwesens geleistete Arbeit mit den besten Wünschen für eine friedliche Zukunft«, zitierte Sauer den Wortlaut der Ehrenurkunde. Und hier ist auch vermerkt, dass Bettenhausen bereits am 24. Mai 1990 die Freiherr-vom-Stein-Plakette erhalten hatte. Die Urkunde überreichte Dr. Julien Neubert an Ortsvorsteher Michael Rückel, den Förderbescheid dem Wehrführer Jochen Müller.

»1.251 Jahre sind eine lange Zeit und das Dorf musste viele Krisen und Kriege durchstehen. Wandel war nie etwas, mit dem Bettenhausen nicht zurechtkam«, so Neubert mit einem Blick in die Chronik.

Blick in die Zukunft

»Wir haben viel vor hier in den nächsten Jahren«, sagte er - und mit Blick auf die Dorfgemeinschaft habe er keine Angst davor. »Sie als Bettenhäuser machen ein kleines Dorf ganz groß«, lobte er und mit einem Dankeschön beendete der Bürgermeister seine Ansprache. Ein im Zuge der Umgestaltung des Kirchenareals versetzter Gedenkstein samt Plakette mit der Aufschrift »Bettenhausen 29. April 771« wurde zum Abschluss auf dem Mehrgenerationenplatz enthüllt.

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