10. Juli 2022, 13:00 Uhr

Stadtallendorf

Jens Womelsdorf im Amt offiziell vereidigt

In der Kreistagssitzung am 1. Juli ist Jens Womelsdorf als neuer Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf offiziell in sein Amt eingeführt worden.
10. Juli 2022, 13:00 Uhr
Jens Womelsdorf (r.) ist der neue Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow (l.) und Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert übergaben ihm die Ernennungsurkunde und führten ihn offiziell in sein Amt ein. Foto: Georg Kronenberg/Landkreis

Nach der Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow legte Womelsdorf in der Stadtallendorfer Stadthalle den Diensteid ab. Im Anschluss daran hat Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert den neuen Landrat durch Handschlag zur gewissenhaften Erfüllung seiner Aufgaben verpflichtet.

Energieversorgung sicherstellen

In seiner Antrittsrede lenkte Womelsdorf den Blick auf die aktuellen Herausforderungen und stellte dabei das Thema Klimaschutz in den Vordergrund: »Es gilt nicht weniger, als Antworten zu finden auf die großen, wirklich brennenden Fragen unserer Zeit. Wir haben mit den Folgen der Klimakrise auch für unsere Region umzugehen. Und wir müssen die Frage einer sicheren Energieversorgung auch bei uns im Landkreis beantworten«, betonte Jens Womelsdorf.

Er stellte auch klar, dass die Zukunft nicht schicksalhaft vor uns stehe, sondern gestaltbar sei. »Wir können und müssen auch vor Ort unseren Beitrag leisten. Und das ist es, was mich politisch antreibt: dass auch die regionalen Entscheidungen, die lokalen Projekte, Einfluss nehmen können auf so große Fragen wie die der menschengemachten Klimakrise«, erklärte der Landrat.

Umsetzung mit neuem Klimaprogramm

Zugleich müsse das Klimaschutz-Aktionsprogramm des Kreises weiter konsequent umgesetzt, aber auch um weitere, sozial verträgliche Aspekte ergänzt werden. Deshalb werde er den Klimaschutz zur Chefsache machen und zeitnah ein drittes Klimaschutz-Aktionsprogramm vorbereiten.

»Wir werden und wir müssen unsere Arbeit konsequent an den Anforderungen des Klimaschutzes ausrichten und deshalb bereits in der Phase der Abwicklung der aktuellen Projekte und Aufträge neue und ambitioniertere Maßnahmen auf den Weg bringen«, bekräftigte Womelsdorf.

Dazu gehöre, die Zusammenarbeit mit den Kommunen weiter zu intensivieren. »Wir müssen begreifen, dass es bei alledem eben nicht allein um den Schutz des Klimas, sondern um den Schutz unserer gesamten Lebensgrundlagen geht. Das muss unsere Richtschnur sein und bedeutet aktives Gestalten der Zukunft vor allem für kommende Generationen«, sagte Womelsdorf.

Dabei müsse auch die Expertise der Zivilgesellschaft sowie der Bürgerinnen und Bürger noch viel mehr miteinbezogen werden, gerade um die Akzeptanz und Effizienz von Maßnahmen zu erhöhen. Dazu möchte Womelsdorf prüfen, inwiefern ein Bürgerrat spezifisch für das zentrale Thema Klimaschutz eingebunden werden könne, der Klimaschutzaktivitäten in und mit der Zivilgesellschaft mitentwickeln und voranbringen kann.

Mobilität muss verbessert werden

Unmittelbar mit den Themen Klima und Energie sowie ländlicher Raum verbunden sei auch das Thema Mobilität, also die Art, wie sich die Menschen durch den Landkreis bewegen. »Wir müssen die Verbindungen mit Bussen, Bahnen und Fahrrädern zwischen den Städten sowie Gemeinden und Marburg weiter verbessern. Und ebenso auch für Autos. Ich stehe für eine ganzheitliche Mobilität«, unterstrich der Landrat. Darüber hinaus dürfe Mobilität nicht vom Einkommen abhängig sein.

Einen weiteren Schwerpunkt legte der neue Landrat in seiner Rede auf die Stabilisierung, Verteidigung und Weiterentwicklung der repräsentativen Demokratie: »Für die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft brauchen wir eine lokal verankerte kommunale Demokratie. All diejenigen, die sich tagtäglich für unsere Demokratie einsetzen, haben es verdient, dass die Wahrnehmung von Kommunalpolitik gestärkt wird.«

Entscheidungen besser erklären

»Die Entscheidungen, die für eine gute Zukunft im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu treffen sind, sind zahlreich und einige werden sicher nicht einfach zu treffen sein. Entscheidend wichtig wird dabei sein, dass sie aus den richtigen Gründen getroffen werden«, sagte er. Und diese Gründe müssten dann auch erklärt werden - ganz im Zeichen einer offenen Verwaltung und einer offenen Kreispolitik. Und auch um damit das Verständnis für das demokratische System und damit für die Demokratie insgesamt zu fördern.

Grundlegende Transparenz von Verwaltungshandeln - Open Government - sei für ihn zentraler Charakter einer modernen bürgernahen Verwaltung und wird auch in Zukunft sein Handeln prägen, machte Womelsdorf deutlich.

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