03. Mai 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Freude über Zuschuss von 2,5 Millionen Euro

Die Chemikerin Prof. Dr. Stefanie Dehnen von der Philipps-Universität Marburg erhält einen beachtlichen Zuschuss für ihre Forschung.
03. Mai 2022, 13:00 Uhr
Prof. Dr. Stefanie Dehnen vom Fachbereich Chemie der Philipps-Universität erhält für ihre Arbeit einen stattlichen Forschungszuschuss. Foto: Jochen Mogk

Der erweiterte Zuschuss für Prof. Dr. Stefanie Dehnen kommt vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC). Im geförderten Projekt BiCMat widmet sich die weltweit anerkannte Expertin für moderne Clusterchemie der Synthese und Anwendung bismutbasierter Nanostrukturen, um die Basis für die Entwicklung neuartiger und zukunftsweisender Materialien zu schaffen. Die Fördersumme beträgt bis zu 2,5 Millionen Euro für fünf Jahre.

Herstellung »intelligenter« Materialien

Prof. Dr. Stefanie Dehnen ist Expertin für das Design und die Herstellung von maßgeschneiderten Clusterverbindungen aus Metall- und Halbmetall im Nanometermaßstab und hat mit ihrer Arbeitsgruppe bereits eine faszinierende Vielfalt an unterschiedlichen Zusammensetzungen erforscht. »Clusterverbindungen bieten großes Potenzial für die Herstellung neuartiger, ›intelligenter‹ Materialien und für die Lösung gesellschaftlicher Probleme, wie zum Beispiel eine effiziente Energieübertragung beziehungsweise -speicherung«, sagt Dehnen.

Das gilt auch für Verbindungen mit dem Metall Bismut. »Zu den wichtigsten Eigenschaften gehört seine bemerkenswerte Luft- und Temperaturstabilität, und es ist praktisch ungiftig. Die davon abgeleiteten nanostrukturierten Bi-Materialien sind daher weniger bedenklich als viele andere Metallverbindungen«, sagt Dehnen. Doch wie bei allen Clusterverbindungen stellt die kontrollierte Synthese und Anwendung eine Herausforderung dar.

Die Forscherinnen und Forscher planen, für diese neuartige Synthesestrategie auch Methoden des maschinellen Lernens einzusetzen. »Mit Hilfe eines ›digitalen Zwillings‹ kann man Zielstrukturen vorweg modellieren und so die Synthesen zielgerichteter und effizienter machen, was langfristig Kosten und Ressourcen schont«, sagt Dehnen.

ERC Advanced Grants

Der Europäische Forschungsrat oder European Research Council ist der Forschungsförderer der Europäischen Union. Die ERC Advanced Grants gehören zu den vier großen Förderprogrammen der Organisation.

Zur Person

Stefanie Dehnen ist seit 2006 Professorin für Anorganische Chemie an der Philipps-Universität und im wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften. Ebenfalls seit 2006 ist sie Direktorin des Mitmachlabors Chemikum. Zurzeit ist sie die Vorsitzende der Wöhler-Vereinigung für anorganische Chemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker und seit 2020 deren Vizepräsidentin.

Seit 2020 ist Dehnen Mitglied der Leopoldina, der nationalen Akademie der Wissenschaften. Sie ist zudem Preisträgerin des wichtigsten deutschen Forschungspreises, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2022.

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