26. September 2022, 13:00 Uhr

Gießen

Einheitliches Vorgehen soll Synergien schaffen

Der Landkreis Gießen und die Kreiskommunen beraten über Energiesparmaßnahmen für den Winter. In Arbeitstreffen wurden Schritte erörtert, um einen drohenden Gasmangel abzuwenden.
26. September 2022, 13:00 Uhr
Der Landkreis und die Kommunen wollen mit einem Bündel von Maßnahmen Strom und Gas einsparen: etwa in öffentlichen Hallen, den Rathäusern und bei der Beleuchtung. Foto: Häuser

Weil in vielen Kommunen die Gremien über einzelne Punkte beraten, sollen die Schritte Anfang Oktober noch einmal in der Bürgermeister-Dienstversammlung zusammengetragen werden. Der Landkreis hatte die Initiative ergriffen und ein einheitliches Vorgehen angeregt.

Für Bürger verständlicher handeln

»Als öffentliche Hand und Dienstleister können wir so nicht nur Synergie und Effizienz schaffen, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger verständlicher handeln - im Gegensatz zu einem unterschiedlichen Vorgehen von Gemeinde zu Gemeinde«, erklärte Landrätin Anita Schneider.

An den Arbeitstreffen nahmen neben der Landrätin und vielen Bürgermeistern das Klimaschutzmanagement des Kreises und der Kommunen, die Gefahrenabwehr des Kreises sowie Fachpersonal kommunaler Bau- und Ordnungsämter teil. Innerhalb der Kreisverwaltung beschäftigt sich der Verwaltungsstab mit der Situation. Parallel fand ein Austausch zwischen Schul- und Sportdezernent Christopher Lipp, den Schulleitungen und dem Sportkreis statt. Ziel sei eine deutliche Reduzierung des Energiebedarfs durch eine Vielzahl von Maßnahmen, erklärte Lipp. »Oberste Priorität hat für den Landkreis eine ausreichende Wärme- und Stromversorgung, um den Schul- und Sportbetrieb sicherstellen zu können.«

Heuchelheims Bürgermeister Lars Burkhard Steinz begrüßte als Sprecher der Bürgermeisterdienstversammlung das gemeinsame Vorgehen: »Die Städte und Gemeinden stehen hier alle vor der gleichen Herausforderung. Für uns als kommunale Familie ist es hilfreich, uns über unsere Ansätze auszutauschen und gemeinsam Maßnahmen zu beschließen, deren Auswirkungen sehr viele Menschen betreffen. Hier ist Solidarität angesagt, um die kommenden Monate zu meistern.«

Heizungsanlagen optimieren

Zu den wesentlichen Maßnahmen des Landkreises gehört die Optimierung der Heizungsanlagen. Durchlauferhitzer für die Warmwasseraufbereitung an den Handwaschbecken wurden in den Verwaltungs- und Schulgebäuden bis auf einige Ausnahmen außer Betrieb gesetzt. Die empfohlene Raumtemperatur von 20 Grad Celsius in den Klassenräumen soll eingehalten werden. Für die kreiseigenen Sporthallen ist eine Temperaturabsenkung vorgesehen, die allerdings aktuell noch mit den Kommunen abgestimmt wird, um einheitlich vorzugehen.

Im Zeitraum vom 24. Dezember bis 1. Januar sollen die Schulgebäude und kreiseigenen Sporthallen lediglich im abgesenkten Heizungsbetrieb beheizt werden, da in diesem Zeitraum in der Regel nur eine sehr geringe Nutzung der Gebäude stattfindet. Auch für die Verwaltungsgebäude wird dies erwogen, wobei die notwendigen Dienstleistungen der Verwaltung sichergestellt werden sollen.

Außenbeleuchtung, die nicht sicherheitsrelevant ist, soll außerhalb der Nutzungszeiten außer Betrieb genommen werden. Leuchtmittel im Außen- und Innenbereich, die ohne größeren technischen Aufwand durch energiesparende LED-Leuchtmittel ersetzt werden können, sollen ausgetauscht werden. Durch Änderung des Nutzerverhaltens seien zudem sehr große Einspareffekte zu erzielen. Wichtig sei dabei insbesondere ein korrektes Lüftungsverhalten und das Ausschalten technischer Geräte nach Schul- und Dienstschluss.

Kommunen setzen Maßnahmen um

Viele Kommunen erwägen ihrerseits ein Abschalten der Straßenbeleuchtung zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen, die Temperatur in Hallen und Bürgerhäusern abzusenken, Warmwasser in Duschen abzustellen, »zwischen den Jahren« Rathäuser bis auf Notdienste zu schließen und auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.

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