03. März 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Der Countdown läuft: Klimaneutral bis 2030

Die Stadtgesellschaft hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Marburg soll bis 2030 klimaneutral sein. Da passt es, dass die Europäische Union dies fördern möchte.
03. März 2022, 13:00 Uhr
Eine Stadt hat eine Vision - zumindest die handelnden Personen: Klimaneutral in acht Jahren ist nur gemeinsam zu schaffen, wenn auch die Bürger und Bürgerinnen mitmachen (wollen). Foto: Reichel

100 Städte und Regionen sind in der Förderung der EU dabei, um die Ziele bis 2030 zu erreichen. Die Stadt Marburg hat sich um einen Platz bei der EU-Mission »100 climate-neutral and smart european cities by 2030« beworben.

»Der Aufruf zur Städte-Mission ist wie für uns gemacht: Wir sind bereits große Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt gegangen, indem wir unter großer Beteiligung das Klimaschutzkonzept 2030 entwickelt haben - und schon viele Teile umsetzen«, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. »Klimaschutz und Klimaneutralität erscheinen als eine riesige Aufgabe. Und die können wir nur alle gemeinsam lösen: Politik, Bürger und Wirtschaft müssen an einem Strang ziehen. Das wird finanzielle und personelle Ressourcen binden - aber vor allem braucht es Mut, Engagement und viele kluge Ideen«, betont das Stadtoberhaupt.

Was schon begonnen hat

Die Stadt Marburg hat also bereits einen Plan und daraus schon einige Projekte umgesetzt, andere auf den Weg gebracht. Konsequent baut die Stadt Radwege und den öffentlichen Personennahverkehr aus, eigene Gebäude bekommen überall, wo es möglich ist, Photovoltaik und eine energetische Sanierung, die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft saniert ebenfalls - warmmietenneutral - und baut neu auf einem hohen energetischen Level, beispielsweise mit Holzhäusern. Daneben gibt es auch noch viele Fördertöpfe, um auch die Marburger und Marburgerinnen beim Klimaschützen zu unterstützen: mit Photovoltaikanlagen, mit energetischer Sanierung oder mit einem E-Bike oder E-Lastenfahrrad. »Es geht eben gemeinsam besser, klimaneutral zu werden - nicht nur gemeinsam mit der Stadtgesellschaft, sondern auch gemeinsam mit anderen Städten«, sagt Spies. Ein wichtiger Baustein, der auf dem Weg gut unterstützen kann, ist dabei auch das Thema Smart City. Die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf arbeiten an einem Konzept, damit das geplante Wohngebiet an der Beltershäuser Straße ein Modell für eine Smart City wird.

Die Stadt Marburg bewirbt sich daher darum, Teil der »EU Cities Mission« und damit eine von 100 Städten in Europa zu werden, die sich gemeinsam ein Ziel gesetzt haben: bis 2030 klimaneutral zu sein. »Viele Städte stehen vor den gleichen oder zumindest ähnlichen Herausforderungen wie wir. Deswegen ist es gut, wenn wir voneinander lernen, gemeinsam kreative und pragmatische Lösungen entwickeln und uns gegenseitig Tipps geben«, erklärt Spies.

Individuelle Beratung

Die 100 europäischen Städte erhalten über die EU-Mission individuelle, maßgeschneiderte Beratung auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt. Die Beratung gibt es unter anderem in technischen, regulatorischen, aber auch in finanziellen Bereichen sowie bezüglich eines Zugangs zu EU-Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten. »Ich bin zuversichtlich, dass wir in das EU-Programm aufgenommen werden«, betont der Oberbürgermeister.

Die 100 Städte, die an dem EU-Programm teilnehmen, sollen Vorbildcharakter für weitere Städte haben, damit alle Staaten und Städte der EU ihr Ziel erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden.

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