18. Juni 2018, 15:00 Uhr

Biedenkopf

Ubbelohdes Märchenbilder nun »Wertvolles Kulturgut«

Das Land Hessen hat die Zeichnungen des Künstlers Otto Ubbelohde (1867 bis 1922) zu den Märchen der Brüder Grimm als »National wertvolles Kulturgut« anerkannt.
18. Juni 2018, 15:00 Uhr
Otto Ubbelohde ließ sich für seine Illustrationen in Hessen inspirieren. So wurde etwa das Schloss Weilburg Vorlage für das Märchen »Dornröschen«. Foto: Landkreis

Offiziell seien die Samlungen der Zeichnungen »identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands«. Bekanntgegeben wurde die Entscheidung in Biedenkopf von Ministerialrat Christian Bührmann (als Vertreter des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst) sowie Landrätin Kirsten Fründt während der Verleihung des Otto-Ubbelohde-Preises. Die Zeichnungen sind Eigentum des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

So wertvoll, wie die Gutenberg-Bibel

Mit der Anerkennung »National wertvolles Kulturgut« stehen die 449 Federzeichnungen Ubbelohdes auf einer Stufe mit der Skulptur des Fürsten vom Glauberg, mit der Himmelsscheibe von Nebra, mit der Gutenberg-Bibel oder mit Kunstwerken von Lucas Cranach dem Älteren. Die Anerkennung durch das Land Hessen erfolgte nach einer Prüfung durch unabhängige Sachverständige – inklusive Anhörung aller Bundesländer. In Hessen gibt es laut der »Datenbank geschützter Kulturgüter« des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien lediglich 171 Eintragungen.

Nicht ins Ausland verkaufen

Das Land nimmt Kulturgut dann in die Liste national wertvoller Kulturgüter auf, wenn es besonders bedeutsam für das kulturelle Erbe Deutschlands, der Länder oder einer seiner historischen Regionen und damit identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands ist.

Seine Abwanderung würde einen wesentlichen Verlust für den deutschen Kulturbesitz bedeuten und deshalb liegt sein Verbleib im Bundesgebiet im herausragenden kulturellen öffentlichen Interesse. Die Werke dürfen also nicht ins Ausland verkauft werden.

»Die Anerkennung als national wertvolles Kulturgut ist eine bedeutende Auszeichnung für die Werke Otto Ubbelohdes und für die Kultur in der Region Marburg-Biedenkopf, denn nur herausragende Zeugnisse des kulturellen Lebens und Schaffens erhalten diese Einstufung«, sagte Landrätin Kirsten Fründt.

Der Name Ubbelohde sei fest mit der Kulturpolitik des Landkreises verknüpft – so sei zum Beispiel die höchste Kulturauszeichnung, die der Kreis zu vergeben hat, nach dem Künstler Otto Ubbelohde benannt.

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