05. Oktober 2019, 15:00 Uhr

Herborn

Stadtbild nach 50 Jahren wieder angeschaut

Nach 50 Jahren sind sie wieder in der Stadt unterwegs, die sie als 20-Jährige in ihrer Bausubstanz durch maßstäbliche Zeichnungen nach genauem Aufmaß im Detail kennenlernten.
05. Oktober 2019, 15:00 Uhr
Architekt Martin Loose gehörte zu einer Gruppe von Studenten, die 1969 eine kleinmaßstäbliche Stadtbildaufnahme Herborns erstellte. Foto: Stadt Herborn

Neun Architekturstudenten wollten sehen, wie sich das Stadtbild entwickelt hat. »Wer an Herborn denkt oder die Stadt besucht, der hat eine große Anzahl gleich gut erhaltener Bauwerke aus vier Jahrhunderten vor Augen. Das dies heute noch so ist, ist auch ein bisschen unser Verdienst. Im September 1969 weilten wir - 20 Architekturstudenten der TU Darmstadt - zwei Wochen im Herborner Schloss. Unsere Forschungsergebnisse im Seminar für Baugeschichte haben wohl den Weg geebnet für die spätere Altstadtsanierung«, erläutert Martin Loose beim Treffen in Herborn.

Detailgenaue Aufnahmen

Den Studenten von damals gelang in ihrem Seminar für Baugeschichte eine eindrucksvolle Gesamtbildaufnahme der stadtbildprägenden Häuser. Die Forschungsergebnisse - durch genaue Vermessung und Photogrammetrie ermittelt - wurden in einer Broschüre festgehalten.

Darin finden sich maßstäbliche Zeichnungen ganzer Straßenzüge der Stadt Herborn, Einzelbauwerke werden miteinander in Beziehung gesetzt wie auch deren Bausubstanz analysiert.

Selbst Schnitzereien, die am Fachwerk in Herborn reichlich vorhanden sind, wurden darin detailliert erfasst.

Rundgang durch die Stadt

Neun der ehemaligen Seminarteilnehmer waren jetzt an die Dill zurückgekehrt. Dieses Mal begaben sie sich in privater Mission mit dem ehemaligen Stadtarchivar Rüdiger Störkel auf einen Altstadt-Rundgang und eine Visite im Stadtmuseum.

Sie erinnerten sich mit dem mittlerweile ehemaligen Bürgermeister Hans Benner an die erfolgreiche Altstadtsanierung. Für eine Altstadt wie Herborn ist es heute und in Zukunft wichtig, seine individuelle Besonderheit - unterschiedliche Plätze und ganze Straßenzüge ununterbrochener historischer Bauwerke - zu erhalten und neue Nutzungsformen zu finden.

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