18. März 2018, 15:00 Uhr

Marburg

Sperrung von Wegen zum Dammelsberg

Am Dammelsberg sind mehrere alte Eichen unvermittelt umgestürzt, obwohl sie äußerlich gesund belaubt und die Baumumbrüche nicht vorhersehbar waren.
18. März 2018, 15:00 Uhr
Bürgermeister Wieland Stötzel (3. von links) verschaffte sich mit (von links) den Fachdienstleitern Marion Kühn und Jochen Friedrich, Baumpflegespezialist Jonas Thissen und Walter Ruth (Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt) ein Bild von der Situation am Dammelsberg. Foto: Stadt Marburg/Preisler

Seit Jahresbeginn war dies bei sechs Bäumen der Fall. Deshalb mussten jetzt als erste Akutmaßnahme zunächst die Zuwege zum Dammelsberg in Marburg gesperrt werden. »Die Sicherheit der Bürger steht für uns an erster Stelle«, macht Bürgermeister und Umweltdezernent Wieland Stötzel deutlich. Zusätzlich wurden deshalb Warnschilder angebracht, die auf die Ast- und Baumbruchgefahr hinweisen. Es wird ausdrücklich gebeten, sich an das Betretungsverbot zu halten.

Die umgestürzten Bäume wiesen ein hohes Alter, aber einen im Verhältnis dazu sehr kleinen Wurzelteller auf, so dass die über 30 Meter hohen Bäume nicht mehr standhaft waren. Die Erdschicht, in dem die alten Eichen wurzeln, ist am Dammelsberg zudem sehr flach. Experten vermuten, dass auch Veränderungen der klimatischen Verhältnisse sowie damit verbunden der Bodenwasserverhältnisse eine Rolle spielen. Die ältesten Bäume auf dem Dammelsberg sind über 230 Jahre alt.

Im nächsten Schritt werden sich jetzt laut Bürgermeister die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium, HessenForst und die Untere Naturschutzbehörde der Stadt an einen Tisch setzen, um das weitere Vorgehen, die Zuständigkeiten und die erforderlichen Prüfungen zu klären.

FFH-Schutzgebiet

Der Dammelsberg ist aufgrund seines alten Eichenbestandes mit Höhlen für Spechte und dem damit verbundenen Vorkommen zahlreicher schützenswerter Arten wie Fledermäuse und Hirschkäfer als europäisches Schutzgebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen. Ausschlaggebend für die hohe ökologische Wertigkeit des Waldes ist insbesondere der hohe Totholzanteil.

Der Magistrat hatte im Jahr 2005 beschlossen, den Dammelsberg als Naherholungsgebiet zu erhalten und gleichzeitig das »ökologisch hochwertige Lebensraumgefüge, basierend auf dem alten Baumbestand mit einem hohen Totholzanteil« zu schützen. Als Naherholungsgebiet ist der Dammelsberg mit zwei Rundwegen, Bankplätzen und einer Schutzhütte ausgestattet. »Unser Ziel ist es, den Wald für die Bürgerinnen und Bürger möglichst bald wieder zugänglich zu machen«, sagte Bürgermeister Stötzel.

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