02. Juni 2020, 13:00 Uhr

Wetzlar

Seebrücke zeigt Flagge

Viele sind einem bundesweiten Aufruf der Hilfsorganisation Seebrücke gefolgt und haben auf der Alten Lahnbrücke ihre Solidarität mit Menschen auf der Flucht ausgedrückt.
02. Juni 2020, 13:00 Uhr
Aktion mit Weltkugel auf der alten Lahnbrücke. Foto: Seebrücke

Ein breites Spektrum gesellschaftlicher Gruppen hatte neben der lokalen Seebrücke zu dieser Aktion aufgerufen. Es reichte von der Flüchtlingshilfe Mittelhessen, dem Laurentiuskonvent Laufdorf über Attac bis hin zur Grünen Jugend.

Neben einer Menschenkette über die Brücke wurde in der Hospitalkirche eine Installation gezeigt, die die katastrophale Lage in den europäischen Flüchtlingslagern demonstrierte. So steht dort für 200 Menschen eine Toilette und für 2.000 Menschen ein Wasserhahn zur Verfügung. Vier Personen müssen sich ein Campingzelt teilen. Damit ist es unmöglich, die Hygieneregeln anlässlich der Corona-Pandemie auch nur ansatzweise einzuhalten.

Mehr Kinder und Jugendliche aufnehmen

Ein weiterer Kritikpunkt der Demonstranten war die Aufnahme von nur 47 Kindern und Jugendlichen aus den griechischen Lagern vor kurzer Zeit.

Obwohl sich mittlerweile merh als 150 Städte und Gemeinden in Deutschland zu sicheren Häfen erklärt haben und so ihre Bereitschaft signalisieren, weitere Geflüchtete aufzunehmen, blieb es in Deutschland bisher bei dieser minimalen Anzahl.

Kritik an der EU

Weiter heißt es im Appell der Wetzlarer Gruppe: »Wir fordern eine starke Seenotrettung und offene Häfen, Ursachenbekämpfung, sichere Fluchtrouten und eine EU, europäische Staaten und Städte, die sich solidarisch zeigen und flüchtenden Menschen Schutz bieten. Wir wollen eine europäische Politik, die Menschenrechte verteidigt und nicht bricht, und ein Europa, das Menschen willkommen heißt und nicht an der Grenze auf sie schießt.«

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