13. Januar 2020, 11:00 Uhr

Gießen

Schritt für Schritt auf dem Weg zu #JLUonline

Fünf Wochen nach der kriminellen Cyber-Attacke vom 8. Dezember nähert sich die Justus-Liebig-Universität Gießen nach ihrem Meilensteinplan der vollen Funktionsfähigkeit ihrer digitalen Systeme.
13. Januar 2020, 11:00 Uhr
Seit dem 13. Januar läuft der Lehrbetrieb an der Universität nach der Hackerattacke weitgehend normal; bis Mitte Februar sollen die letzten Schäden beseitigt sein. Foto: Sebastian Ringleb/JLU

»Wir hoffen darauf, dass wir bis Mitte Februar - und damit noch während der laufenden Vorlesungszeit - aus dem Gröbsten heraus sein werden«, sagte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee am Freitag.

Vollständiger Internetzugang bis Mitte Februar

Bis Mitte Februar soll die komplette Universität wieder einen vollständigen Internetzugang über das JLU-Netz haben. Der direkte Zugriff auf alle Daten auf den Windows-Netzlaufwerken für alle Nutzer wird als letzter großer Meilenstein ebenfalls noch im Februar angestrebt. Der Lehrbetrieb soll ab Montag, 13. Januar, dem Beginn der ersten Vorlesungswoche nach der Weihnachtspause, wieder weitgehend normal laufen; die Voraussetzungen dafür wurden bereits geschaffen.

Die Folgen der Cyber-Attacke werden nach Einschätzung des JLU-Krisenstabs allerdings noch lange zu spüren sein, insbesondere was die Schlussfolgerungen aus #JLUoffline angeht. »Das wird nicht die letzte Attacke aus dem Internet gewesen sein. Wir müssen uns auf eine neue Dimension von Cyber-Angriffen in den 2020er-Jahren vorbereiten«, sagte Prof. Dr. Michael Lierz, JLU-Vizepräsident für wissenschaftliche Infrastruktur. Bei Tausenden von individuellen Nutzern und immer ausgeklügelteren Angriffsstrategien müssen die Mitglieder und Angehörigen der JLU sich unter anderem auf deutlich strengere E-Mail-Regeln einstellen.

JLU bereitet sich auf weitere Attacken vor

»Der Angriff hat eine gewachsene Server- und Netzwerkstruktur getroffen«, stellte Lierz fest. »Beim Wiederaufbau, der kontinuierlich von externen Expertinnen und Experten begleitet wird, folgen wir den aktuellsten Empfehlungen - und wir müssen uns hierfür die notwendige Zeit nehmen und große Sorgfalt walten lassen.«

Die Erfahrungen der JLU aus dem Cyber-Angriff werden intensiv mit dem hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst diskutiert, damit auch alle anderen Landeseinrichtungen davon profitieren können. Die Erfahrungen aus #JLUoffline werden zudem in die Anpassung der Krisenmanagementsysteme der JLU mit Blick auf IT-Störfälle und Notfallpläne einfließen.

»Die Anfragen aus dem In- und Ausland zeigen, dass der Cyber-Angriff auf die JLU das Bewusstsein für die Vulnerabilität unserer IT-Infrastrukturen generell sehr geschärft hat; dies stimmt mich sehr zuversichtlich mit Blick auf die konsequente und kontinuierliche Schärfung unserer Abwehrbereitschaft«, sagte Prof. Mukherjee.

Weitere Passwort-Ausgabe vom 13. bis 17. Januar

Um die Systeme Stud.IP, JLUBox, UB und FlexNow nutzen zu können, sind die neuen Passwörter erforderlich, die bereits vor den Weihnachtsferien zu einem großen Teil ausgeteilt werden konnten. Für alle Mitglieder und Angehörigen der JLU, die die persönliche Abholung vor Weihnachten nicht ermöglichen konnten, gibt es in der Woche vom Montag, 13. Januar, bis Freitag, 17. Januar, eine weitere Gelegenheit. Die Passwortausgabe wird dieses Mal nicht in der Turnhalle am Kugelberg stattfinden, sondern in der Karl-Glöckner-Straße 5.

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