12. Februar 2019, 15:00 Uhr

Ebsdorfergrund

Null-Euro-Knöllchen für Falschparker

Wie beim Tag des »GrundWassers« oder bei den Kindergeld-Gutscheinen sorgt auch die neueste Idee von Bürgermeister Andreas Schulz für mediale Aufmerksamkeit.
12. Februar 2019, 15:00 Uhr
Bürgermeister Andreas Schulz setzt mit den Null-Euro-Knöllchen zunächst auf die Einsicht von Verkehrssündern.

Der Rathauschef will in seiner Gemeinde Knöllchen fürs Falschparken verteilen, dafür aber kein Bußgeld kassieren. »Wir setzen auf Verhaltensänderung statt Abzocke«, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Die ungewöhnliche Null-Euro-Aktion lockte bereits Radio FFH und ein Kamerateam von RTL in den Grund, die sich für die Strafzettel mit der Aufschrift »Glück gehabt« interessierten. Dem Bürgermeister geht es vielmehr darum, die »Autofahrer wach zu rütteln, auf das Vergehen aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen«.

Zunächst sollen die schriftlichen Bitten um Verhaltensänderung von den Ortsvorstehern der elf Ortsteile der Gemeinde an die »Verkehrssünder« verteilt werden. Hilft dies nicht, wird jedoch im Folgefall ein »richtiger« Strafzettel mit Bußgeld für Wiederholungstäter ausgestellt. Dafür will die Gemeinde einen neuen Mitarbeiter im Ordnungsamt ausbilden. »Wir kennen nämlich unsere Pappenheimer«, warnt Schulz.

Besonders ärgerlich sei es, wenn Autofahrer auf Gehwegen parken. Dadurch gefährden sie andere, die dann auf der Straße laufen müssen«, so der Bürgermeister. Das sei besonders bei der Einschulung oder am letzten Schultag vor den Ferien der Fall. Aber auch bei Beerdigungen komme dieses Parkverhalten häufig vor, was vor allem ältere Leute gefährde, die dann gegebenenfalls mit ihrem Rollator auf die Straße ausweichen müssten.

Auch in Sachen überhöhte Geschwindigkeit setzt die Gemeinde auf einen Bewusstseinswandel und will aufklären statt abschrecken. Statt zu blitzen und mit Bußgeld zu ahnden, ist beabsichtigt, zwei neue mobile Geschwindigkeitsanzeigegeräte anzuschaffen. Pro Gerät sind rund 1.500 bis 2.000 Euro Kosten vorgesehen. Wie die Geräte aussehen, steht noch nicht fest. »Aber mobil sollen sie sein, sodass sie vor allem vor Schulen und Kindergärten zum Einsatz kommen können«, verrät Andreas Schulz abschließend.

0
Kommentare | Kommentieren