Das Stadtarchiv ist größtenteils in das ehemalige Stadtwerke-Gebäude umgezogen. Dort stehen der Stadtarchivarin Sibylle Kasteleiner vier Magazinräume, ein Büro sowie weitere Flächen zur Aktenbearbeitung und -reinigung zur Verfügung. Insgesamt kann die Archivarin rund 580 Regalmeter zur Aufbewahrung der Archivgegenstände nutzen.
»Gedächtnis« der Stadt
Die ältesten »Schätzchen« des Archivs sind zwei Pergament-Urkunden aus den Jahren 1607 und 1729. Darin geht es um Grundstücksverkäufe zwischen der Gemeinde Allendorf und den Dillenburger Grafen und Fürsten.
Aber auch darüber hinaus sind zahlreiche andere Aktenstücke äußerst geschichts-trächtig. »Wir sind das Gedächtnis der Stadt«, erklärte Archivarin Sibylle Kasteleiner, die kürzlich den Haigerer Magistrat durch die neuen Räumlichkeiten führte.
Sensible Akten
Bürgermeister Mario Schramm und die Magistratsmitglieder wollten sich von den neuen räumlichen Gegebenheiten überzeugen. »Ein Umzug war unumgänglich, da die sensiblen Akten im Rathaus nicht mehr gelagert werden konnten«, sagte Bürgermeister Schramm. Dort habe man in einigen Räumen ein Lagerungsproblem. »Die neuen Räume in der Hüttenstraße sind wesentlich besser zur Aufbewahrung geeignet«, sagte Schramm. In den vergangenen Jahren habe der Magistrat diverse Optionen überprüft, ehe man sich für das ehemalige Stadtwerke-Gebäude entschieden habe.
Sibylle Kasteleiner skizzierte die Bedeutung des Stadtarchivs als Abteilung der kommunalen Verwaltung, die sich um die Unterlagen der Kommune kümmert. Ein Stadtarchiv sei ein Dienstleister »für die eigene Verwaltung und anfragende Bürger«. Das Archiv sei Ansprechpartner, wenn es um Fragen rund um die Geschichte der Kommune gehe und leiste historische Bildungsarbeit. Rechtliche und fachliche Grundlagen sind das Bundesarchivgesetz und das Hessische Archivgesetz sowie die städtische Satzung und Gebührenordnung.
Staub der Jahrhunderte
Wie die Archivarin weiter mitteilte, werden derzeit Unterlagen aus den Kellerräumen des Rathauses bearbeitet. So werden zum Beispiel Stadtrechnungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert umgelagert, gereinigt und verzeichnet. »Auf manchen liegt der Staub der Jahrhunderte – der muss natürlich runter«, schmunzelt die Expertin. Behilflich ist ihr dabei die neue sogenannte »Reinraum-Werkbank«. Diese ermöglicht es, verschmutzte Akten zu reinigen, ohne dass der Bearbeiter Staub und andere Schmutzstoffe einatmen muss.
Weitere Informationen und Terminabsprache unter Telefon 02773/811-140 oder E-Mail: sibylle.kasteleiner@haiger.de.
