24. Januar 2019, 11:00 Uhr

Amöneburg

Lokales Engagement von Bürgern gewürdigt

Der Denkmalschutzpreis des Landkreises geht an Dr. Astrid Wetzel aus Amöneburg, Hartmuth Gläser aus Schweinsberg und Ulf Stiller aus Fronhausen.
24. Januar 2019, 11:00 Uhr
Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow (r.) überreichte die Urkunden zum Denkmalschutzpreis an Ulf Stiller (3.v.l.) und Dr. Astrid Wetzel (4.v.l.). Hartmuth Gläser war leider verhindert. Gratulanten waren auch Dr. Renate Buchenauer (2.v.r.), die Vorsitzende des Denkmalbeirats, Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert (li.) und der Bezirkskonservator Dr. Bernhard Buchstab (2. v.l.). Foto: Landkreis

Sie haben sich durch viel privates Engagement um den lokalen Denkmalschutz und die Denkmalpflege verdient gemacht. Jeder Preisträger erhält ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro sowie eine Plakette, die das Gebäude auszeichnet. Der Denkmalschutzpreis ist eine Auszeichnung, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf jährlich gemeinsam mit dem Denkmalbeirat des Kreises verleiht.

»Unser Ziel ist es, Menschen zu motivieren, in ihr Denkmal zu investieren«, unterstrich Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow. »Deswegen bieten wir mit der Denkmalagentur einen guten Service sowie schnelle und leicht verständliche Verfahren an.«

Die Preisträger und ihr Verdienst

Dr. Astrid Wetzel hat mit dem sorgsamen und behutsamen Sanieren des »Amanahofs« in Amöneburg maßgeblich zur Verbesserung des Stadtbildes beigetragen. Sie baute das Wohnhaus und Teile der Scheune in ein Atelier um. Das Anwesen selbst liegt in exponierter Lage direkt oberhalb der historischen Stadtmauer. Durch die Sanierung wird die Kernstadt im Bereich Tourismus und Infrastruktur gestärkt. Die Eigentümerin hat die Arbeiten mit außerordentlichem Idealismus und viel Eigenleistung bewältigt und dabei nicht nur nach betriebswirtschaftlichen Kostenrechnungen abgewogen. Mit dem Umbau konnte ein Kulturdenkmal-Komplex in seinem historisch gewachsenen Umfeld nachhaltig erhalten werden. Die Sanierung stellt daher einen beispielhaften Beitrag zur besonderen Identität des Landkreises dar.

Hartmuth Gläser hat in großen Teilen in Eigenleistung das historische Wohnhaus am Marktplatz 12 im Schweinsberg saniert und renoviert, das zuvor mehrere Jahre leer stand und sanierungsbedürftig war. Das äußere Bild des ursprünglichen Gebäudecharakters war durch die Farbe der Fassade, die nicht unterteilten Fenster mit Rollladenkästen und das Vordach aus Kunststoffplatten gestört.

Auch der Zustand der Wohnräume entsprach nicht mehr den heute anzusetzenden Standards. Er hat mit dem Erhalt des Gebäudes einen wertvollen Beitrag zur Aufwertung des Ortsbildes im Ortskern von Schweinsberg geleistet. Er hat Wohnraum geschaffen und stärkt so den von Leerstand bedrohten Ortskern. Das Wohnhaus liegt am Markplatz in Schweinsberg, am Eingang zur Torstraße an einer städtebaulich besonderen Stelle.

Güterbahnhof umgebaut

Ulf Stiller hat in Fronhausen den ehemaligen Güterbahnhof, der zuvor auch als Lagerhalle genutzt wurde, zu einer Gast- und Veranstaltungsstätte umgebaut und gleichzeitig ein Kulturdenkmal der frühen Eisenbahngeschichte im Landkreis dauerhaft erhalten. In aufwendiger, kleinteiliger Arbeit und qualitätsvoller Ausführung wurde das Klinkergebäude erhalten und hat heute einen neuen Nutzen.

Dabei hat er die eigene Prägung und Optik des Gebäudes als Lagerhalle im Äußeren wie auch im Inneren erhalten können. Ein mit einer Holzlamellenfassade versehener Anbau birgt Sanitär-, Technik- und Küchenräume. Für Rad- und Wandertouristen ist mit dem neuen Raum- und Gastronomieangebot eine attraktive Infrastruktur in Fronhausen geschaffen worden.

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