12. Juli 2018, 15:00 Uhr

Marburg

Landkreis ist jetzt Ökomodellregion

Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hat den Landkreis Marburg-Biedenkopf zur Ökomodellregion erklärt.
12. Juli 2018, 15:00 Uhr
Fachbereichsleiterin Heike Wagner (l.) nahm die entsprechende Urkunde für den Landkreis von Landwirtschaftsministerin Priska Hinz entgegen. Foto: Lahn-Dill-Kreis/Nicole Zey

Hinz übergab die entsprechende Urkunde an Heike Wagner, die Leiterin des Fachbereichs Ländlicher Raum und Verbraucherschutz bei der Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf. Die Vernetzung zwischen Produzenten, Verarbeitern, Märkten und Verbrauchern soll den Ökolandbau weiter stärken. »Wir haben bei uns im Landkreis nicht nur einen im hessischen Vergleich hohen Anteil an Biobetrieben und eine bereits erfahrene Biobauern-Szene, sondern viele Grünlandbetriebe, sehr viele Mutterkuhhalter und Schäfer und auch eine hohe Vielfalt der Betriebsstrukturen, also die besten Grundlagen für die Arbeit als Ökomodellregion«, sagte Wagner.

Neue Vertriebswege entwickeln

Als Ökomodellregion wolle man an der Entwicklung neuer Produkte und Vertriebswege arbeiten und auch für eine stärkere Zusammenarbeit mit Betrieben der konventionellen Landwirtschaft werben. Für diese Arbeit erhalten die ausgewählten Regionen eine jährliche finanzielle Förderung bis zu 50.000 Euro für die Stelle einer Projektmanagerin oder eines Projektmanagers. Mit dieser Unterstützung wolle man »die zahlreichen Fäden der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft zusammenführen und einen roten Faden für die Entwicklung eines gemeinsamen Ökonetzes spinnen«, sagte Wagner.

Das »Ökonetz« soll den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten, also vom Produzenten über den Verarbeiter bis hin zum Verbraucher, fördern und bereits bestehende Öko-Betriebe und Initiativen, aber auch Neueinsteiger mit einer Hofpaten-Initiative unterstützen. Außerdem soll zu mehr Transparenz auf dem regionalen Öko-Markt beigetragen werden, indem die tatsächliche Produktion und Nachfrage ökologischer Produkte erfasst und ausgewertet werden.

Viele Projekte bereits auf den Weg gebracht

Damit füge sich die Arbeitsweise als Ökomodellregion »in eine Reihe bereits angelaufener Projekte und Maßnahmen zur Schaffung einer nachhaltigen Kreisentwicklung«, sagte Wagner. Hierunter fielen unter anderem Bürgerdialoge und Arbeitsgruppen zur gemeinsamen Entwicklung von Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt, beispielsweise zu den Themen Biodiversität und Landwirtschaft, Streuobst und zum ökologischen Landbau. Dazu gehörten auch der Ausbau von Blühflächen als Maßnahme zum Artenschutz, die Unterstützung von Direktvermarktern im Landkreis mit dem Projekt »Prodkasten« und der gemeinsamen Vermarktung über die »RegioApp« sowie nicht zuletzt die Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzepts für den Landkreis.

Weitere Modellregionen in Mittelhessen sind der Vogelsbergkreis und die Landkreise Lahn-Dill und Gießen. Damit sind nun zwölf von 21 hessischen Landkreisen Ökomodellregion in Hessen. Das entspricht fast zwei Drittel der Fläche des Bundeslandes.

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