27. August 2018, 15:00 Uhr

Marburg

Interessen der Studierenden wahrnehmen

Aktuelle stadtpolitische Fragestellungen waren Thema beim Treffen von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit dem Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA).
27. August 2018, 15:00 Uhr
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2.v.l.) empfing den AStA-Vorstand zum Gespräch im Rathaus (v.l.): Sophie Frühwald, Theo Martens, Philipp Höhn (persönlicher Referent des OB), Fabian Rocke und Anna Siwiec. Foto: Stadt Marburg/Patricia Grähing

Im rathaus ging es etwa um den Wohnungsbau, die Gentrifizierung, das Kulturticket, die ÖPNV-Taktung oder die Lahnwiesen. »Jede dritte Person in Marburg studiert. Da ist es nur richtig, mit dem AStA Themen aus der Perspektive der Studierenden zu diskutieren«, sagte Spies. So wolle der AStA-Vorstand beispielsweise konkrete Verbesserungen in puncto bezahlbarem Wohnraum erreichen. »Das ist eine gute Gesprächsgrundlage, denn das wollen wir auch«, meinte der Rathauschef.

Bezahlbarer Wohnraum ein Hauptthema

»Viele Studierende leben gut und gerne in Marburg. Trotzdem gibt es viele Baustellen, an denen wir für Verbesserungen kämpfen«, erklärte Sophie Frühwald vom Allgemeinen AStA-Vorstand. Der Austausch und die Zusammenarbeit mit der Stadt Marburg biete die Chance, konkret etwas zu verändern. »Wichtig ist es uns dabei, unsere Anliegen immer wieder auf verschiedenen Ebenen einzubringen.« Der AStA wolle »unbequem und laut bleiben« sowie »gleichberechtigt mitreden«.

Das politisch viel diskutierte Thema bezahlbarer Wohnraum beschäftigt auch die vier AStA-Vorstände in Marburg. »Im Vergleich zu hessischen Universitätsstädten wie Frankfurt oder Darmstadt wirkt Marburg klein und beschaulich, doch auch hier wird die Lage auf dem Wohnungsmarkt immer prekärer«, führte Fabian Rocke aus. Es könne nicht sein, dass Studierende mit anderen Gruppen, die vom Mangel an bezahlbarem Wohnraum betroffen sind, um diesen konkurrieren müssten. Bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums sei die Stadtpolitik gefragt.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies betonte das Engagement der Stadt für preiswerten Wohnraum und lud den AStA ein, die studentische Perspektive – etwa bei der Debatte um Wohnen im Marburger Westen – einzubringen. »Wenn wir über neuen Wohnraum sprechen, legen wir als Stadt großen Wert darauf, die Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen zu beteiligen. Wenn wir dabei auch die Stimme derjenigen hören, die eine Wohnung suchen, ist das für alle hilfreich«, so das Stadtoberhaupt.

Kulturticket für Studierende etablieren

Beim Thema Kultur stellte Sophie Frühwald ein Projekt des AStA vor. Auf Beschluss des Studierendenparlaments werde an der Etablierung eines Kulturtickets gearbeitet, das allen Studierenden einen besseren Zugang zu Marburgs Kulturangeboten ermögliche. »Kultur als gesellschaftliche Teilhabe sollte kein Luxusgut sein. Wir freuen uns über Unterstützung seitens der Kulturinstitutionen sowie der Stadt.«

Spies begrüßte das Engagement der Studierenden. Die Stadt Marburg unterstütze eine vielfältige und hochklassige Kulturszene sowie die Pläne, dieses Angebot noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Er bot den Studierenden an, den direkten Kontakt unter anderem mit dem städtischen Fachdienst Kultur und dem Hessischen Landestheater Marburg aufzunehmen, um die Umsetzung eines Kulturtickets zu prüfen.

Zustand der Lahnwiesen nach Festen

Theo Martens kritisierte, im Rahmen von Festivitäten wie dem Hafenfest, die zentral auf den Lahnwiesen stattfinden, werde vor allem der Rasen häufig zerstört zurückgelassen. Gerade in den Sommermonaten würden die Lahnwiesen von vielen Studis als Treffpunkt im Grünen genutzt. »Wir wünschen uns, dass sie dazu auch in Zukunft geeignet bleiben.«

Spies stimmte der Forderung des AStA zu und erläuterte, dass bereits in den Bedingungen für die Ausrichtung solcher Veranstaltungen festgeschrieben sei, dass der Veranstalter im Nachhinein etwaige Schäden am Rasenbewuchs beheben müsse. »Das ist auch passiert, allerdings hat das Wetter lange Zeit verhindert, dass der eingesäte Rasen richtig anwächst«, so Spies.

Am Ende des Gesprächs animierte er den AStA-Vorstand, sich noch stärker in die Stadtpolitik einzumischen und bot an, auch auf direktem Weg für Fragen und Anregungen des AStA erreichbar zu sein.

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