13. Oktober 2019, 11:00 Uhr

Dillenburg

Hochwasserschutz nimmt weiter Form an

Im Dillenburger Stadtteil Oberscheld ist die Fertigstellung des ersten von vier im Stadtgebiet geplanten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) absehbar. Der Bau liegt im Zeitplan.
13. Oktober 2019, 11:00 Uhr
Der Damm ist fast fertig. Als finale Schicht fehlt noch der Mutterboden, damit noch richtig Gras über die Sache wachsen kann. Foto: Stadt Dillenburg

Bevor es überhaupt losging, musste der Verlauf der Schelde verlegt werden, die nun seit September wieder in ihrem ursprünglichen Bachbett fließt. Der neue 40 Meter breite, 93 Meter lange und sieben Meter hohe Damm an der Landstraße nach Eisemroth wird in Kürze fertiggestellt.

Dann fehlt noch der Mutterboden, der dann spätestens im Frühjahr eingesät und für entsprechende Begrünung sorgen wird. Auch die umfangreiche Mess- und Steuertechnik wird noch installiert, damit das Becken zum Jahreswechsel in Betrieb genommen werden kann.

Durch das Becken wird ein mögliches Hochwasser gedämpft und zwischengespeichert. 45 Millionen Liter Wasser können so zurückgehalten werden.

Eibach wird gebaut und zwei weitere 2020

Auch in Eibach geht es voran. Dort wurde im Mai begonnen. Das Stauvolumen beträgt hier 11,7 Millionen Liter Wasser. Im Jahr 2020 soll mit dem Bau des zweiten Oberschelder Beckens und der Anlage in Niederscheld begonnen werden. Der südliche Dillkreis profitiert auch von diesem Hochwasserschutz.

Unabhängig von den vier neuen Rückhaltebecken hatte die Stadt Dillenburg schon etliche Maßnahmen umgesetzt. Auch die Erweiterung der Manderbachrohre verbessert die Möglichkeit, Starkregen besser ableiten zu können. Für den Bereich Dietzhölze wurde ebenfalls ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet.

Renaturierung und Schutzzonen

Außerdem ist geplant, die Gewässer durch Rückbau von Wehren und die Schaffung von Flächen, die bei Bedarf volllaufen können, sogenannte Retentionsraum, zu optimieren. Der Nanzenbach wurde schon teils renaturiert und naturnah umgestaltet. Für den Nanzenbach und den Donsbach werden derzeit Konzepte erstellt.

Regelmäßige Überprüfung

Alle Gewässer und Einlaufbauwerke im Stadtgebiet werden regelmäßig auf hängengebliebenes Geäst oder Müll überprüft. Aus Dill, Dietzhölze, Schelde und anderen wird Kies geräumt, um den Durchfluss zu gewährleisten. Dämme, die sich im Lauf der Zeit setzen können, werden wieder auf die nötige Höhe gebracht. In einigen Gewässern wurden »Grobrechen« angebracht, die angeschwemmtes Material zurückhalten.

All diese einzelnen Maßnahmen für eine funktionierende Gewässerunterhaltung kosten die Stadt Dillenburg jährlich mehr als 100.000 Euro.

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