09. November 2018, 15:00 Uhr

Stadtallendorf

Hausbrand und Verkehrsunfall simuliert

Etwa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus dem Landkreis und vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) haben unterschiedliche Einsatzszenarien geübt.
09. November 2018, 15:00 Uhr
Neben dem Einsatz des Handwerkszeugs von Feuerwehren und Rettungsdienst wurde vor allem die Zusammenarbeit am Einsatzort geübt. Foto: Landkreis

Dabei stellten auch 13 Auszubildende zum Notfallsanitäter ihr Können unter Beweis. Auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr in Stadtallendorf stand zunächst die Zusammenarbeit bei einem Hausbrand auf dem Programm. Später folgte das Szenario einer Hilfeleistung nach einem illegalen Autorennen mit gleich mehreren verunglücken Fahrzeugen. »Uns ging es darum, den beteiligten Wehren die Gelegenheit zum Üben des eigenen Handwerks bei der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung zu geben und darüber hinaus die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst in der jeweiligen Lage auch unter realistischen Bedingungen, auch stressigen Bedingungen zu intensivieren«, erläuterte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer.

Mehrere Szenarien entwickelt

Hierzu war vor dem eigentlichen Übungstag einiges an Vorbereitungen vorausgegangen. Die Szenarien mussten entwickelt und der Einsatz der Rettungskräfte, der mobilen Leitstelle, der Spezialisten der Informations- und Kommunikationstechnik-Gruppe (IuK) und der Helfer sowie die Versorgung organisiert werden. Kurz vor dem Übungstag wurden dann Nebelmaschinen zur Simulation von Brandrauch und die zum Teil von Bäumen verdeckten Fahrzeuge an unterschiedlichen Orten platziert und präpariert.

Gleiches galt am Übungstag selbst auch für die »Mimen«. Auszubildende des DRK erhielten unterschiedliche Rollen und Verletzungen zugeteilt, wurden realitätsnah geschminkt und an den Einsatzorten platziert. Im Fall des Hausbrandes lagen und saßen die Darsteller vom Keller bis zum Dachboden verteilt in vernebelten Räumen und sorgten so dafür, dass die ersten Kräfte mit dem Einsatzstichwort »Wohnungsbrand, Menschen in Lebensgefahr« alarmiert wurden.

Vor Ort galt es dann im Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst, die zum Teil Verletzten aus dem simuliert brennenden Gebäude zu retten, medizinisch zu versorgen und den Brand zu bekämpfen.

Auch in den zum Teil versteckten Fahrzeugen wurden die Mimen eingesetzt. »An einem leeren Fahrzeug den Einsatz hydraulischer Rettungsgeräte, eines Spreizers oder des Schneidgeräts, zu üben, ist für jeden Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau verhältnismäßig einfach. Wir trauen unseren Einsatzkräften allerdings mehr zu. Also haben wir hier anspruchsvollere Gegebenheiten geschaffen«, sagte Kreisbrandinspektor Schäfer.

Dementsprechend galt es für die Einsatzkräfte, zügig Entscheidungen in Hinblick darauf zu treffen, wie sich die zum Teil schwerverletzten Unfallopfer bereits in den Fahrzeugen medizinisch versorgen lassen, während zugleich die Arbeiten zur Rettung aus dem Fahrzeug beginnen und weitere Gefahren für Patienten und Einsatzkräfte ausgeschlossen werden konnten.

Unter realen Stresssituationen üben

»Für unsere Auszubildenden als Notfallsanitäter war das eine wirklich gute Gelegenheit«, freute sich der Kursleiter des DRK-Bildungszentrums Mittelhessen, Christoph Tögel. »Sie stehen kurz vor der Abschlussprüfung und haben hier noch einmal die Gelegenheit, sowohl die medizinische Versorgung als auch das einsatztaktische Vorgehen in einer zunächst unklaren Lage und nicht zuletzt die Kommunikation mit den Feuerwehren unter sehr realen Stressbedingungen zu üben.« Sowohl Tögel als auch Kreisbrandinspektor Schäfer begleiteten mit mehreren Beobachtern das Geschehen.

Nach Abschluss der Übung zeigten sie sich zufrieden. »Wir üben, um zu trainieren, aber auch, um zu lernen. Dementsprechend liegt es in der Natur der Sache, dass es durchaus einzelne Aspekte gibt, die wir im Anschluss noch einmal genauer nachbesprechen werden. Insgesamt haben die eingesetzten Kräfte aber wieder deutlich überzeugt«, freute sich Schäfer. »Für uns gilt nichts anderes«, stellte Christoph Tögel aus Sicht des DRK fest.

An dem Übungstag waren etwa 150 Einsatzkräfte aus Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren Breidenbach, Neustadt, Marburg, Wetter, Stadtallendorf und Wohratal sowie des Führungsdienstes der Gefahrenabwehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf einschließlich der IuK-Gruppe, des DRK-Kreisverbandes Marburg-Gießen und des DRK-Bildungszentrums Mittelhessen eingesetzt.

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