16. März 2020, 11:00 Uhr

Marburg

Gewalt in Partnerschaften begegnen

Bei dem neuen Projekt »Marburg ohne Partnergewalt - in Marburg Partnergewalt wahrnehmen, vorbeugen und beenden« soll dem Problem von Gewalt in Partnerschaften begegnet werden.
16. März 2020, 11:00 Uhr
Bei der Vorstellung des Projekts »Marburg ohne Partnergewalt«. Foto: Steinforth/Stadt Marburg

Innerhalb von zwei Jahren sollen mit dem von der EU geförderten Projekt Öffentlichkeitsarbeit betrieben, lokale Angebote vernetzt und Konzepte für die praktische Arbeit weiterentwickelt werden.

Gewalt meist hinter verschlossenen Türen

Gewalt in der Partnerschaft hat viele Gesichter: Neben körperlicher und seelischer Gewalt erleben die Opfer auch soziale, ökonomische und sexuelle Gewalt. Die Gewalt findet meist hinter verschlossenen Türen statt. Fachleute weisen darauf hin, dass Partnergewalt in nur einem von elf Fällen zur Anzeige gebracht wird. »Wir packen das Problem Partnergewalt als ganze Stadt an. Unsere Solidarität gilt denen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt erleiden müssen«, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

Das Projekt ergänzt die langjährig erprobte Praxis der Frauenunterstützung und Täterarbeit bei Partnergewalt in der Region Marburg. Frauen helfen Frauen berät und unterstützt Frauen, die von Partnergewalt betroffen sind. Juko bietet mit dem Stop-Training Unterstützung für Männer, die Täter geworden sind und die Partnergewalt beenden wollen. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von mehr als 430.000 Euro. 80 Prozent der Gesamtkosten werden durch Mittel der Europäischen Union finanziert, die Stadt Marburg steuert 20 Prozent der Summe aus Eigenmitteln bei.

Problem ins öffentliche Bewusstsein rücken

Ein Projektziel ist, Partnergewalt als Problem ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die meisten Menschen aus der Nachbarschaft, dem Freundeskreis oder der Familie wollen helfen. Die Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit des Projekts soll sie dabei unterstützen, Partnergewalt in ihrem Umfeld besser zu erkennen, sich einzumischen und Hilfe anzubieten.

Akteure in der Vernetzungsarbeit zu unterstützen, ist ein weiteres Projektziel. Darum kümmert sich die »Koordinations- & Servicestelle Marburg ohne Partnergewalt«. Drittes Projektziel ist, in zwei Praxisbausteinen die Hilfsangebote für diejenigen, die Gewalt erleiden müssen oder die Gewalt ausüben, fortzuentwickeln. Weitere Informationen zum Projekt unter www.marburg.de.

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