20. Dezember 2022, 13:00 Uhr

Marburg

250.000 Euro für Verleih von Lastenrädern

Marburg will die klimafreundliche Mobilitätswende voranbringen und ein kommunales Lastenradverleihsystem aufbauen. Dafür erhält die Universitätsstadt eine Förderung des Landes von 250.000 Euro.
20. Dezember 2022, 13:00 Uhr
Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (l.) nahm den Förderbescheid für den Aufbau eines kommunalen Lastenradverleihsystems von der hessischen Umweltministerin Priska Hinz entgegen.

Hessens Umweltministerin Priska Hinz überreichte den Förderbescheid in Höhe von rund 250.000 Euro an Bürgermeisterin und Klimaschutzdezernentin Nadine Bernshausen.

»Mit dem Lastenradverleihsystem ergänzen wir die städtische Förderung von Lastenrädern, Fahrradanhängern und E-Bikes und integrieren die soziale Komponente in die Mobilitätswende. Nicht alle haben die Mittel zur Anschaffung CO2-armer Mobilitätsangebote. Lastenräder sind groß und benötigen Platz. Daher werden wir versuchen, die Stationen möglichst zentral und leicht erreichbar zu planen«, sagte Bürgermeisterin und Klimaschutzdezernentin Nadine Bernshausen. »Zudem können die Menschen die Räder auf diese Weise auch erstmal unkompliziert für sich ausprobieren.«

Um das geplante Verleihsystem umsetzen zu können, beantragte die Stadt Marburg Fördermittel im Rahmen der Klimaschutzrichtlinie beim Land Hessen und erhielt nun die Bewilligung.»Wir machen Hessen klimaneutral. Dafür brauchen wir eine Veränderung bei der Mobilität. Mit einem E-Lastenradverleihsystem bekommen Marburgerinnen und Marburger eine komfortable Möglichkeit, klimafreundlich unterwegs zu sein. Gerne haben wir dieses zukunftsweisende Projekt gefördert«, sagte Umweltministerin Priska Hinz.

Klimaneutral bis 2030

Das Projekt ist Teil des Klima-Aktionsplans 2030, mit dem die Universitätsstadt Marburg bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden möchte. Dabei stellen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen nach wie vor einen Großteil - rund 150.000 Tonnen - der städtischen Emissionen dar.

Hier soll das neue Lastenradverleihsystem als klimafreundliche Alternative zur Fahrt mit dem Pkw eingeführt werden. Der Lastenradverleih ist als ein flexibles System geplant, soll nach Bedarf ausgebaut und mit weiteren klimafreundlichen Mobilitäts- und Sharingangeboten kombiniert werden. Ziel ist, die gemeinsame und langfristige Nutzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote zu ermöglichen.

Zweirad statt Pkw

»Mit diesem Konzept leisten wir einen Beitrag dazu, es Menschen in Marburg unabhängig von ihrer finanziellen Situation zu ermöglichen, einen Beitrag zur Reduktion von Feinstaub und Stickoxid sowie Lärmemissionen zu leisten. Dies erhöht die Lebensqualität in der Innenstadt. Das Lastenrad gilt als eine gute Möglichkeit, um Alltagstätigkeiten zu erledigen, für die sonst im Wesentlichen ein Pkw genutzt wird, wie größere Einkäufe, Kinder abholen oder auch Getränkekästen transportieren. Für die sperrigeren Transporte - wie bei einer Fahrt zum und vom Baumarkt - eignen sich ergänzend die Räder des Vereins freie Lasten«, sagte Bernshausen.

20 Räder für die Innenstadt

Geplant sind zunächst zehn Stationen mit jeweils zwei elektrisch betriebenen Lastenrädern, verteilt im innerstädtischen Raum. Das System soll das bereits bestehende und von Ehrenamtlichen betriebene Angebot des Vereins freie Räder ergänzen und auch für spontane Kurzstrecken geeignet sein.

Für das Laden der E-Lastenräder wird ausschließlich Ökostrom verwendet. Zukünftig sind Fotovoltaikdächer für die Stellplätze angedacht. Bei der Umsetzung des Projektes arbeitet die Stadt Marburg mit dem Tink-Netzwerk zusammen. Das Netzwerk baut im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans auf den Erfahrungen des Modellprojektes Tink (Transportrad-Initiative nachhaltiger Kommunen) auf.

Außerdem fördert die Stadt Marburg bereits seit zwei Jahren den Kauf von Elektro-Fahrrädern und Elektro-Lastenrädern mit einem Zuschussprogramm.

Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.marburg.de.

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