29. Juli 2017, 17:36 Uhr

Herborn

Regierungspräsident darf Falken freilassen

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich konnte bei einem Besuch die Vielfalt des Tierparks Herborn in Uckersdorf kennenlernen.
29. Juli 2017, 17:36 Uhr
Parkleiterin Britta Löbig (r.) erklärt Regierungspräsident Christoph Ullrich, wie der Turmfalke in die Freiheit entlassen werden soll – was der Falke auch gleich nutzt. Foto: RP Gießen

Nach einem Rundgang mit Parkleiterin Britta Löbig wurde ein Turmfalke, der in der Quarantänestation als Fundtier aufgezogen wurde, freigelassen.

Der Park beherbergt inzwischen ein breites Spektrum an Tierarten. Schon seit Jahren werden nicht mehr nur Vögel gehalten; immer mehr Säugetiere kamen dazu, Reptilien, Amphibien und Fische. Besondere Publikumsmagnete sind natürlich die possierlichen Erdmännchen.

Regelmäßige Prüfung

Das Regierungspräsidium Gießen ist als Genehmigungsbehörde für den Vollzug des Artenschutzrechts zuständig – darunter die Prüfung der rechtmäßigen Herkunft der gehaltenen und unter Schutz stehenden Tiere. Außerdem musste der Park aufgrund der europäischen »Richtlinie über die Haltung von Wildtieren in Zoos« eine zoorechtliche Genehmigung beantragen – erteilt 2004. Durch regelmäßige Inspektionen wird die Einhaltung überprüft.

Der Park legt großen Wert auf umfassende Informationen der Besucher zur Natur und zum Artenschutz. RP Ullrich konnte sich davon überzeugen, dass es den Mitarbeitern ein wichtiges Anliegen ist, Besucher für Tiere zu begeistern und für den Schutz der Lebensräume zu gewinnen. Britta Löbig erläuterte, dass gerade dies bei Besuchen und Führungen weitergegeben werden solle.

Der Tierpark beteiligt sich an mehreren europäischen Erhaltungszuchtprogrammen, etwa für Soldatenara, Balistar und Schwarzstorch. Die als Botschafter für den Erhalt des Regenwalds im Park lebenden Lisztäffchen zeigten dem Besucher aus Gießen übrigens stolz ihren Nachwuchs.

Sumpfschildkröten wieder angesiedelt

Besonderes Augenmerk wird auch auf die heimische Tierwelt gelegt. So wurden zum Beispiel im Jahr 2007 europäische Sumpfschildkröten aufgenommen, deren Nachwuchs dann an hessischen Gewässern wieder angesiedelt werden soll.

Der Regierungspräsident erhielt auch die Information, dass die Betreiber des Parks ständig dabei sind, die Anlage zu erweitern und Gehege und Volieren den Bedürfnissen der Tiere anzupassen. Vor allem die Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Papageien sind ein wesentliches Anliegen der Parkleitung.

Außerdem werden – soweit möglich – verletzt aufgefundene Greifvögel im Tierpark unentgeltlich aufgenommen und gepflegt, mit dem Ziel der Wiederauswilderung. Aktuell befinden sich mehrere Turmfalken in der Quarantänestation. Einer davon entwickelte sich prächtig und wurde gesund, sodass er von Christoph Ullrich wieder in die Freiheit entlassen werden konnte. »Es ist schön zu sehen, dass das Engagement und der Einsatz der Pfleger Früchte trägt und das Tier wieder zu seinen Artgenossen in die Wildnis entlassen werden konnte«, sagt der Regierungspräsident. (rsr)

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