Der erste Teil eines Lehrgangs für Fachberater und Leiter der Psychosozialen Notfallversorgung wurde in Biedenkopf angeboten. 14 langjährige Notfallseelsorger der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie aus angrenzenden Regionen waren in der Biedenkopfer Feuerwache zu Gast, um sich mit dem Führen der Psychosozialen Notfallversorger auch bei größeren Einsätzen zu befassen.
Unter der Leitung von Christian Reifert, der beim Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach die Fachstelle Notfallseelsorge und Krisenintervention innehat, beschäftigten sich die Teilnehmer mit Einsatztaktik und gesetzlichen Grundlagen der Psychosozialen Notfallversorgung, aber auch mit der Praxis.
Wichtig war auch der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Großschadenslagen unter den Gesichtspunkten der Psychosozialen Notfallversorgung. Feuerwehrsprecher Stephan Schienbein referierte zu diesem Thema. Außerdem lernten die Teilnehmer das sogenannte »MANV-Konzept« der Frankfurter Einsatzkräfte kennen, das bei einem Massenanfall von Verletzten zu Tragen kommen soll.
Bei einem zweiten Lehrgang stehen dann Übungen auf dem Programm. Thema sind dann auch das Planen von Angeboten für Hinterbliebene sowie für die Einsatzkräfte und das Vorbereiten von Gedenkfeiern und -gottesdiensten.
Mit einer kleinen Andacht hatte Dekan Andreas Friedrich den Kurs eröffnet. Auch Bürgermeister Joachim Thiemig und Kreisbrandinspektor Lars Schäfer – von Christian Reifert lobend als »Steigbügelhalter der Psychosozialen Notfallversorgung im Kreis« begrüßt – brachten ihre Wertschätzung für die Arbeit der Notfallseelsorger zum Ausdruck.
Thiemig nutzte die Gelegenheit, um seinen Unmut über das Belästigen von Einsatzkräften deutlich zum Ausdruck zu bringen: »Deppen, die sich über die lustig machen oder angreifen, die anderen helfen – das geht überhaupt nicht!« Zusammenhalt und -arbeit sei umso wichtiger, betonte Kreisbrandinspektor Schäfer: »Ganz egal, welche Jacke die Helfer anhaben – Hilfe ist bunt!«. (rsr)